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51. Hermannslauf

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31,1 km, über 500 Höhenmeter und eine wunderschöne Landschaft, das ist der Hermannslauf einer der größten Trailläufe in Nordrhein-Westfalen. Der Name des Laufes geht auf die historische Figur des Arminius zurück.

  • Start des 51. Hermannslaufes
  • Anstieg beim Hermannslauf
  • Verpflegungspunkt beim Hermannslauf
  • Landschaft bei Kilometer 21
  • Abstieg etwa 500 Meter nach dem Start
  • Verpflegungspunkt in Oerlinghausen
  • Zielbereich an der Sparrenburg
  • Zieleinlauf beim 51. Hermannslauf
  • Läufer machen sich auf den Weg zum Start am Hermannsdenkmal
  • Finishermedaille vom Hermannslauf
  • Verpflegung im Zielbereich
  • Ausgabe der Startunterlagen am Vortag an der SchücoArena
  • Sven und ich im Startbereich
  • Abfahrt der Shuttlebusse bei den Bielefelder Stadtwerken
  • Vorderansicht des Hotels Bielefelder Hof

31,1 km über 500 Höhenmeter und eine wunderschöne Landschaft

Nach dem Venloop und dem Paderborner Osterlauf, welches beide Stadtläufe sind, ging es diesmal zu einem Traillauf mit einer wunderschönen Landschaft. Der Lauf startet am Hermannsdenkmal in Detmold und endet an der Sparrenburg in Bielefeld. Insgesamt geht es über die 31,1 Kilometer lange Strecke 515 Meter bergauf und 710 Meter bergab.

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Trailstrecke mit wunderschöner Landschaft

Vom Hermannsdenkmal nach Augustdorf

Der Start des Hermannslauf befindet sich am Hermannsdenkmal auf dem Grotenburg in Detmold. Von hieraus beginnt der Cheruskerweg, allerdings in die entgegengesetzte Richtung zum Hermannslauf.

Titelbild des Videos zum 51. Hermannslauf
Bericht mit Impressionen vom 51. Hermannslauf

Nach einigen Kilometern passiert man mit dem Allhornberg und dem Großer Ehberg die nächsten größeren Erhebungen im Teutoburger Wald. Kurz darauf streift man die Gemeinde Augustdorf, wo sich die Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne, der unter anderem die Panzerbrigade 21 und das Panzergrenadierbataillon 212 unterstellt sind.

Von Augustdorf nach Oerlinghausen

Nachdem man die Gemeinde Augustdorf passiert hat, läuft man wieder an verschiedenen Bergen des Teutoburger Waldes vorbei. Als Erstes passiert man den Hörster Berg und dann den Hermannsberg im Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge. Kurz darauf erreicht man die Stapelager Berge, wo auch der namensgleiche Stapelager Berg passiert wird. Auf diesen Berg folgt die Stapelager Schlucht, die beim Hermanslauf durchlaufen wird.

Abstieg etwa 500 Meter nach dem Start
Abstieg etwa 500 Meter nach dem Start

Fortan läuft man auf direkten Weg in Richtung der Stadt Oerlinghausen. Auf dem Weg dorthin passiert man zuerst den Riesenberg und dann die Hunneckenkammer und den Mämerisch, worauf die Wistinghauser Schlucht folgt. Kurz darauf passiert man die Hünenkapelle, von deren Ursprung und deren Funktion man so gut wie gar nichts weiß. Anschließend überquert man den Tönsberg, welcher im Naturschutzgebiet Tönsberg liegt und erreicht daraufhin die Stadt Oerlinghausen.

Oerlinghausen

Durch den Kammweg läuft man in Oerlinghausen ein. Dort erreicht man als Erstes den Jüdischen Friedhof, der bereits 1761 erwähnt wurde. Anschließend biegt man rechts in die Tönsbergstraße ein, wo man die Synagoge von Oerlinghausen passiert. Von dort aus laufen die Teilnehmer weiter über die Hermannstraße das erste Mal am Stadthotel Oerlinghausen vorbei und erreichen dann kurze Zeit später die Jägerstraße. Über die Straße Twete geht es wieder zurück auf die Hauptstraße, wo die Läufer ein zweites Mal das Stadthotel Oerlinghausen und gleichzeitig das Amtsgericht und das danebenliegende ehemalige Amtsgericht passieren.

Verpflegungspunkt in Oerlinghausen
Verpflegungspunkt in Oerlinghausen

Über die Pfarrstraße geht es an das Pfarrhaus und der dahinterliegenden Alexanderkirche vorbei. Anschließend geht es über die Straße Wehme, wo die Läufer Oerlinghausen verlassen und es nun in Richtung Bielefeld geht.

Von Oerlinghausen nach Bielefeld

Wenn die Läufer Oerlinghausen verlassen, passieren sie den Berg Steinbült und laufen ein Stück an dem Fluss Schopke entlang, der in unmittelbarer Nähe entspringt. Hier laufen die Läufer in das Naturschutzgebiet Menkhauser Bachtal mit Schopketal ein. Später passieren sie den Brunsberg und den Maakenberg, wo sie das nächste Naturschutzgebiet, den Markengrund erreichen.

Landschaft bei Kilometer 21
Landschaft bei Kilometer 21

Im weiteren Verlauf passieren die Teilnehmer die beiden Berge Auf dem Polle und den Lewenberg. Auf dem Lewenberg befindet sich die Löwenburg, einem ehemaligen Dorf aus dem Hochmittelalter. Hier erreichen sie auch schon Lämershagen-Gräfinghagen, den ersten Stadtteil von Bielefeld. Dort unterqueren sie die Bundesautobahn 2 und passieren dabei den Bielefelder Berg und den Hellegrundsberg.

Anstieg beim Hermannslauf
Anstieg beim Hermannslauf

Kurz darauf passieren die Läufer Jostmeiers Berg, auf dem sich die Zwergenhöhle, die einzige natürliche Höhle im Stadtgebiet von Bielefeld, befindet. Etwa auf derselben Höhe erreichen die Läufer den Ebberg, auf dem sich der Bismarckturm befindet. Dieser Aussichtsturm wird heute zumeist Eiserner Anton genannt. Im weiteren Verlauf laufen die Läufer am größten Naturschutzgebiet in Bielefeld, dem Östlichen Teutoburger Wald, entlang. Hier macht die Strecke einen kleinen Knick, wo sie schließlich auf die Sparrenburg, eine Festungsanlage aus dem Mittelalter und gleichzeitig Wahrzeichen von Bielefeld, zuführt. Vor dem Ziel auf der Sparrenburg passieren die Läufer noch eine unscheinbare Römische Kreisgrabenanlage, bevor sie im Ziel auf der Sparrenburg einlaufen.

Zieleinlauf beim 51. Hermannslauf
Zieleinlauf beim 51. Hermannslauf

Wie kommt der Name Hermann zustande?

Der Name Hermann geht auf die historische Figur des Arminius zurück. Der Name Arminius hat auf den ersten Blick rein gar nichts mit dem Namen Hermann zu tun. Dazu aber später mehr. Arminus war der Anführer eines germanischen Heeres, der um das Jahr 9 nach Christus bei der Schlacht im Teutoburger Wald den Römern eine vernichtende Niederlage beigebracht hat. Diese Niederlage hat bei den Römern für viel Aufruhr gesorgt und führte sogar dazu, dass der Kaiser Augustus Wachen in Rom aufstellte, weil er Angst vor Aufständen hatte.

Läufer machen sich auf den Weg zum Start am Hermannsdenkmal
Läufer machen sich auf den Weg zum Start am Hermannsdenkmal

Der Name Hermann ergibt sich daraus, dass Arminius ein Heer anführte. Er war der oberste Mann des Heeres, daher der Name Heer-mann. Im Laufe der Zeit wurde der Name zu Hermann vereinfacht. Ausführlicher wird die Entwicklung des Namens in der Wikipedia beschrieben (→ Hermann).

Abholung der Startunterlagen

Die Startunterlagen konnten einen Tag vorher an der SchücoArena abgeholt werden. In diesem Stadion trägt der Fußballverein Arminia Bielefeld seine Heimspiele aus. Am Tag des Wettkampfes gab es allerdings auch die Möglichkeit, morgens am Veranstaltungstag selbst die Startunterlagen bei den Stadtwerken Bielefeld abzuholen. Direkt in der Nähe der Stadtwerke starteten auch die Shuttlebusse zum Hermannsdenkmal.

Ausgabe der Startunterlagen am Vortag an der SchücoArena
Ausgabe der Startunterlagen am Vortag an der SchücoArena

Bustransfer und Kleiderbeutel

Die Shuttlebusse starteten am Veranstaltungstag ab 6:30 Uhr bei den Stadtwerken Bielefeld. Die ersten Busse sind für die Wanderer gedacht, da diese bereits um 8 Uhr am Hermannsdenkmal starten. Sven und ich haben im Hotel in Ruhe gefrühstückt und sind dann gegen 9 Uhr zu den Shuttlebussen gegangen. Vor Ort waren schon recht viele Leute anwesend, um zu den Shuttlebussen zu gelangen. Die Organisation vor Ort lief reibungslos. Die Menschen wurden in die Busse geführt, bis diese voll waren. Danach sind sie sofort losgefahren. Anschließend kamen sofort die nächsten Shuttlebusse, um die nächsten Läufer einzuladen. Warten musste man nicht lange.

Abfahrt der Shuttlebusse bei den Bielefelder Stadtwerken
Abfahrt der Shuttlebusse bei den Bielefelder Stadtwerken

Die Fahrt zum Hermannsdenkmal hat etwa 40 Minuten gedauert und war sehr angenehmen. Unterwegs konnte man schon die beeindruckende Landschaft beobachten. Im Startbereich lief es ähnlich reibungslos ab, wie beim Start der Shuttlebusse. Die Läufer sind vor Ort ausgestiegen, bis der Bus leer war. Anschließend sind die Busse wieder nach Bielefeld gefahren.

Im Startbereich standen Lkws bereit, die die Kleiderbeutel eingesammelt haben. Die Kleiderbeutel haben Farben und diese mussten je nach Farbe bei den entsprechenden Lkws abgegeben werden. Diese wurden dann nach Bielefeld an die Sparrenburg transportiert, wo man die Kleiderbeutel im Ziel wieder abholen konnte.

Zielbereich an der Sparrenburg
Zielbereich an der Sparrenburg

Vom Bielefelder Hof aus ist alles gut erreichbar

Als ich mich für den Hermannslauf angemeldet habe, hatte ich mir gedacht, dass ich morgens dorthin fahre, eine Runde laufen gehe und danach wieder zurückfahre. Etwa zwei Wochen vor dem Lauf habe ich mitbekommen, dass die Shuttlebusse bereits ab 6:30 Uhr in Bielefeld abfahren und die Fahrt etwa 50 Minuten dauern würde. Obendrein hätte ich an dem Tag vorher auch meine Startunterlagen abholen müssen. Ich habe mir deshalb lieber noch ein Hotelzimmer gebucht, damit ich einen Tag vorher anreisen kann. Dies erspart einen einiges an Stress. Bielefeld liegt von Dortmund aus gesehen nicht gerade um die Ecke.

Vorderansicht des Hotels Bielefelder Hof
Vorderansicht des Hotels Bielefelder Hof

Etwa eine Woche vorher hatte Sven sich entschieden ebenfalls am Hermannslauf teilzunehmen, was im Nachhinein die richtige Entscheidung war. Übernachtet haben wir dann im Hotel Bielefelder Hof. Das Hotel liegt direkt am Bahnhof, was natürlich optimal ist, wenn man mit der Bahn anreist. Dadurch das Sven mitkam, sind wir allerdings mit dem Auto angereist. Geparkt haben wir direkt um der Ecke im Parkhaus.

Vom Hotel aus sind es nur 1,7 km bis zur SchücoArena, wo die Startnummern ausgegeben wurden. Für uns Läufer sollte diese Distanz zu Fuß überhaupt kein Problem darstellen. 😂 Der Bustransfer startete bei den Stadtwerken Bielefeld, welche nur 750 m vom Hotel entfernt waren. Zur Sparrenburg, wo sich das Ziel des Hermannslaufes befindet, sind es zu Fuß gut 2 km, also auch direkt in der Nähe zum Hotel. Wobei man nach den 31 Kilometern und 515 Höhenmeter schon Probleme haben könnte die 2 km zum Hotel zu gehen. 😂 Wir sind nach dem Lauf aber tatsächlich die Strecke vom Ziel bis zum Hotel zu Fuß gegangen, obwohl wir auch einfach ein paar Stationen mit der Straßenbahn hätten fahren können.

Hermannslauf? Für Sven kein Problem!

Nach den beiden enttäuschenden Läufen für Sven beim Paderborner Osterlauf und dem Lauf Rund um den Allwetterzoo in Münster, lief der Hermannslauf ganz anders. Die vergangenen langen, nassen und kühlen Wochen sind mental eine ziemliche Belastungsprobe. Der Hermannslauf ist nun eine ganz andere Sorte von Wettkampf, mit vielen Höhenmeter und einem ganz anderen Untergrund.

Sven und ich im Startbereich
Sven und ich im Startbereich

Diese Abwechslung war aber genau das, was Sven gebraucht hatte. Die Höhenmeter kennt er bereits vom monatlich stattfindenden Ruhrklippenlauf, sodass diese Art von Strecke nichts ungewohntes war. Er hatte die ganze Strecke über Kraft und lockere Beine, sodass er nur 2:24 Stunden für 31,1 Kilometer gebraucht hatte. Dieser Lauf hat ihn mental wieder gepusht, was ihn noch mal Motivation für die nächsten Läufe liefert. Am Tag danach konnte er auch wieder 25 Kilometer am Kemnader See laufen, was erneut seine gute Fitness beweist.

Laufstatistik
Distanz:
31.1 km
Zeit:
2:24:34 h
Pace:
4:39 min/km
Höhenmeter:
515 m
Platz AK:
21 von 406
Platz gesamt:
205 von 4875

Ein Lauf zum Genießen

Vor dem Lauf habe ich Bedenken gehabt, dass ich den Lauf überhaupt durchstehen werde. Die letzten Monate waren läuferisch nicht einfach für mich, denn es gab immer irgendwas, was mich wieder aus der Bahn geworfen hat. Ich bin trotzdem zum Hermannslauf gekommen. Mir war es egal, wie ich abschneiden würde, den Lauf wollte ich einfach genießen. Am Ende hat es sich gelohnt. An dem Tag war es auch der erste Lauf des Jahres mit sommerlichem Wetter. Vom Start her bin ich gut weggekommen. Auf der Panzerstraße und in Oerlinghausen gab es noch mal ordentlich Stimmung von den Zuschauern, was noch mal ordentlich motiviert hat. Kurz hinter Oerlinghausen, bei Kilometer 20, haben sich bei mir die ersten Krämpfe angekündigt. Hier bin ich dann kurz stehen geblieben und habe meine Beine etwas entspannt. Dies hat auch gut gewirkt, denn ich hatte nicht einen schmerzhaften Krampf.

Verpflegung im Zielbereich
Verpflegung im Zielbereich

Als im weiteren Verlauf wieder Berge und Treppen kamen, hatte mich dies auch nicht gestört. Selbst bei Kilometer 25 konnte ich noch Berge hochlaufen. Als ich im Ziel ankam, war ich zwar kaputt, aber gefühlt hätte die Kraft noch für weitere 11 Kilometer gereicht. Mental war dieser Lauf genau das Richtige für mich, denn dadurch hat man wieder die richtige Motivation für die anstehenden Läufe bekommen. Zwei Tage später brennen meine Oberschenkel immer noch, aber so was fühlt sich richtig gut an, denn man weiß, was man geschafft hat.

Laufstatistik
Distanz:
31.1 km
Zeit:
3:55:51 h
Pace:
7:35 min/km
Höhenmeter:
515 m
Platz AK:
504 von 525
Platz gesamt:
3436 von 4875

Finishermedaille vom Hermannslauf
Finishermedaille vom Hermannslauf