Lizenz des Textes: CC BY-SA 3.0
CC-BY-SA-Logo

Welterbelauf Zollverein – Wir Läufer halten zusammen!

Teilen

Manchmal startet man unmotiviert in den Tag und dann dreht sich auf einmal alles um 180 Grad. So ein Tag war heute. So etwas schafft man, wahrscheinlich nur mit dem richtigen Umfeld. Beim Welterbelauf hat sich auch gezeigt, dass wir Läufer zusammenhalten.

  • Sven und ich kurz nach dem Zieleinlauf. Sven hatte im Ziel schon auf mich gewartet.
  • Die Starter beim 10-km-Lauf machen eine La-Ola-Welle kurz vor dem Startschuss.
  • Kersten, ich, Sven und Micha kurz nach dem Zieleinlauf.
  • Sven und ich auf dem Gelände der Kokerei.
  • Auch beim Welterbelauf hat es noch geregnet, was viele nicht davon abhielt, trotzdem an dem Wettkampf teilzunehmen. Hier feuern die Zuschauer die Teilnehmer des Schülerlaufes an.
  • Pokale für die Sieger der Altersklassen für die Männer und die Frauen.
  • Ich auf dem Gelände der Kokerei.
  • Micha und Sven laufen sich warm.
  • Samuel von der LG Wuppertal, der mich auf der Strecke so stark unterstützt hat.
  • Regen hielt niemanden davon ab, zu kommen. Dafür war die Veranstaltung zu schön.
  • Sven glücklich nach seinem Sieg in der Altersklasse.
  • Sven und ich beim Welterbelauf. Im Hintergrund sind Teile der Kokerei zu sehen.
  • Sven auf der Strecke beim Welterbelauf.
  • Sven's Pokal für seinen Sieg in der Altersklasse.
  • Ich auf der Strecke beim Welterbelauf. Mein Gesichtsausdruck steht schon auf Kampf.
  • Die Finishermedaille beim Welterbelauf.
  • Die Bratwurst habe ich mir nach diesem Lauf verdient.
  • Pokale für die Sieger des Welterbelaufes.
  • Micha und Sven laufen sich warm.

Der Tag startete völlig unmotiviert

An diesem Tag haben wir etwas gemacht, was wahrscheinlich die wenigsten Läufer an einem Wettkampftag machen. Wir sind am Morgen vor dem Wettkampf noch eine Runde um den Harkortsee gelaufen. Nach dem Aufstehen habe ich aus dem Fenster geschaut und es regnete in Strömen. Ich habe Sven geschrieben und gefragt, ob wir nicht lieber nur am Abend beim Welterbelauf laufen wollen. Er schrieb mir zurück: Nur die Harten kommen in den Garten. Sven ließ erst gar keine Diskussion aufkommen, also ging es mit dem Zug nach Wetter. In Wetter war der Regen gar nicht mehr so stark, zumindest fühlte es sich nicht unangenehm an.

Auch beim Welterbelauf hat es noch geregnet, was viele nicht davon abhielt, trotzdem an dem Wettkampf teilzunehmen. Hier feuern die Zuschauer die Teilnehmer des Schülerlaufes an.
Auch beim Welterbelauf hat es noch geregnet, was viele nicht davon abhielt, trotzdem an dem Wettkampf teilzunehmen. Hier feuern die Zuschauer die Teilnehmer des Schülerlaufes an.

Wenn ich an die letzten Wochen zurückdenke, hat die schwüle Hitze das Laufen in dieser Zeit doch sehr erschwert. In den Medien habe ich immer wieder Bilder von niedrigen Wasserständen oder gar ausgetrockneten Staueseen gesehen. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, unsere Stauseen so zu sehen. Ich bin für den Regen an diesen Tag ziemlich dankbar und wie man sieht, sollte es sich positiv auswirken.

Meist sieht es schlimmer aus, als es in Wirklichkeit ist, wie hier am Harkortsee. Den Regen haben wir kaum gemerkt.
Meist sieht es schlimmer aus, als es in Wirklichkeit ist, wie hier am Harkortsee. Den Regen haben wir kaum gemerkt.

Um den Harkortsee sind wir im gemütlichen Tempo gelaufen. Zuerst hatte ich gedacht, dass meine Wade das nicht lange mitmacht, aber da habe ich mich getäuscht. Die Wade hat gehalten! Nach dem Lauf hatten wir knapp 10 km auf der Uhr zu stehen. Am Ende gab es an der Promenade noch ein Radler, welches Sven mitgebracht hat. So müssen Läufe sein, völlig entspannt und ohne Druck.

Anzeige
Firmenlogo Astute Technology GmbH
Ihr Partner für Unternehmenslösungen für Druckzentren.

Das dritte Mal in diesem Jahr laufe ich über das Gelände der Zeche Zollverein.

Nach dem Lauf am Harkortsee ging es nach Hause, etwas essen, ein kurzes Nickerchen machen und dann auch schon wieder los. Das Ziel war diesmal wieder Essen und zwar ging es wieder zur Zeche Zollverein. Der Welterbelauf ist bereits der dritte Lauf für mich in diesem Jahr, der über das riesige Gelände der Zeche Zollverein führt. Der Herz-Kreislauf fand hauptsächlich bei Schacht 12 statt, während der VIVAWEST-Marathon ein Stück über das Gelände des UNESCO-Welterbes führte.

Blick auf den Doppelbock von Schacht 12 auf der Zeche Zollverein.
Blick auf den Doppelbock von Schacht 12 auf der Zeche Zollverein.

Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist dieses Gelände optimal zu erreichen. Ich bin diesmal wieder bis zur Haltestelle Zollverein gefahren, wo ich direkt vor Schacht 12 angekommen bin. Als ich dort angekommen bin, war da allerdings nichts los. Das lag daran, dass das Veranstaltungsgelände nicht bei Schacht 12 zu finden war, sondern auf dem Gelände der Kokerei. Da ich aber bei solchen Veranstaltungen immer viel Zeit einplane, störte mich das nicht. Ich habe mir die Zeit genommen und dieses Gelände erkundigt. Ich komme zu solchen Veranstaltungen meist nicht nur wegen des Wettkampfes, sondern auch um etwas Kultur zu erleben.

Sven und ich beim Welterbelauf. Im Hintergrund sind Teile der Kokerei zu sehen.
Sven und ich beim Welterbelauf. Im Hintergrund sind Teile der Kokerei zu sehen.

Tolle und schnelle Strecke über das Gelände der Zeche Zollverein

Als ich auf dem Veranstaltungsgelände des Welterbelaufes angekommen bin, war die Veranstaltung bereits im vollen Gange. Die 5-km-Läufe hatte ich verpasst, aber die Schüler- und Bambiniläufe konnte ich noch miterleben. Die Stimmung auf dem Gelände war großartig. Es gab Waffeln, Getränke und es wurde gegrillt. Für die Läufer gab es leckere Verpflegung und sogar einen Stand für Massagen.

Regen hielt niemanden davon ab, zu kommen. Dafür war die Veranstaltung zu schön.
Regen hielt niemanden davon ab, zu kommen. Dafür war die Veranstaltung zu schön.

Später kam dann auch Sven dazu und wir haben uns das Gelände gemeinsam angesehen. Vor Ort haben wir auch viele bekannte Gesichter getroffen, die es sich auch nicht nehmen lassen haben, dort zu starten.

Neben dem 10-km-Lauf liefen zeitgleich auch die Staffelläufer. Es ging drei Runden zu je 3,33 km über das Gelände der Zeche Zollverein. Unterwegs gab es sehr viel zu sehen. Die Strecke war überwiegend flach und komplett asphaltiert, sodass man auch schnelle Zeiten laufen kann. Dies und die angenehmen Temperaturen haben bei Sven und mir zu überraschenden Ergebnissen geführt.

Die Starter beim 10-km-Lauf machen eine La-Ola-Welle kurz vor dem Startschuss.
Die Starter beim 10-km-Lauf machen eine La-Ola-Welle kurz vor dem Startschuss.

Micha und Samuel pushen mich zur Höchstleistung

Nach dem Lauf mit Sven am Harkortsee hatte ich eigentlich gedacht, dass ich den Lauf nicht packe. Weit gefehlt! Direkt nach dem Start hat mich die Musik am Streckenrand gepusht, sodass ich ein hohes Tempo angehen konnte. Nach etwa einem Kilometer musste ich das Tempo etwas reduzieren, war aber trotzdem noch ziemlich schnell unterwegs.

Ich auf der Strecke beim Welterbelauf. Mein Gesichtsausdruck steht schon auf Kampf.
Ich auf der Strecke beim Welterbelauf. Mein Gesichtsausdruck steht schon auf Kampf.

Von hinten schloss Micha langsam zu mir auf. Ich hörte ihn schon, obwohl ich ihn noch gar nicht sehen konnte. Er rief mir zu, dass es gut aussieht. Das gab mir noch mal Extramotivation. Micha unterstütze bei diesem Wettkampf einen befreundeten Läufer, um ihn auf die gewünschte Zielzeit zu bringen. Etwas später liefen wir dann zusammen und er unterstützte seinen Schützling und mich. Als ich etwas später abreißen wollte, hat er mir noch mal zugerufen, dass ich mich zusammenreißen soll. Da wurde wieder mein Kämpferherz geweckt und ich riss mich zusammen. Ich habe die Zähne zusammengebissen egal, wie hart es wurde und blieb dran.

Kersten, ich, Sven und Micha kurz nach dem Zieleinlauf.
Kersten, ich, Sven und Micha kurz nach dem Zieleinlauf.

An der Strecke war auch Samuel, er war dort, um seine Leute vom LG Wuppertal zu unterstützen. Immer wenn wir uns auf der Strecke getroffen haben, lief er ein Stück an meiner Seite, um mich zu unterstützen. Kurz vor dem Ziel stand er wieder an der Strecke und zog mich bis zum Ziel. Ich hatte gar keine andere Wahl, als die Zähne zusammenzubeißen und den Lauf bei dem Tempo einfach durchzuziehen. Den letzten Kilometer bin ich sogar in einer Zeit von 4:30 min auf den Kilometer gelaufen. Ohne Samuel hätte ich das wohl nicht geschafft.

Samuel von der LG Wuppertal, der mich auf der Strecke so stark unterstützt hat.
Samuel von der LG Wuppertal, der mich auf der Strecke so stark unterstützt hat.

Im Ziel stand Sven schon voller Stolz und hat auf mich gewartet. Kurz nach mir kam Kersten, Micha und sein Schützling ins Ziel. Das war so ein schönes Erlebnis und zeigt, wie groß der Zusammenhalt unter uns Läufern ist. Ohne die Unterstützung von Sven, Micha und Samuel hätte ich so eine Leistung an dem Tag nicht geschafft. Ich bin den Dreien für die Unterstützung unglaublich dankbar. 🙏

Laufstatistik
Distanz:
10 km
Zeit:
49:02 min
Pace:
4:54 min/km
Höhenmeter:
41 m
Platz AK:
4 von 15
Platz gesamt:
28 von 111

Meine Wade, die mich beim Bochum Halbmarathon noch zum Gehen gezwungen hat, habe ich gar nicht mehr gemerkt und auch mein Knie habe ich nicht mehr gespürt. Es fühlte sich alles ganz normal an. Dies und die Erfahrungen in diesem Lauf haben mir jetzt einen richtigen Motivationsschub gegeben für die nächsten Läufe. Wenn ich ehrlich bin, war so eine lange Verletzung und die Hitze der letzten Wochen doch schon eine Motivationsbremse gewesen.

Die Bratwurst habe ich mir nach diesem Lauf verdient.
Die Bratwurst habe ich mir nach diesem Lauf verdient.

Sven gewinnt seine AK

Nach dem Lauf am Morgen gingen wir ohne große Erwartungen nach Essen. Sven hatte sich bei diesem Lauf auch nichts ausgerechnet, denn am nächsten Tag stand früh morgens wieder ein langer Lauf am Kemnader See an. Aber wie es so ist, kommt es anders, als man erwartet. Vielleicht ist es auch gut so, dass man nicht mit allzu großen Erwartungen in das Rennen geht. Sven ist ein Meister des Negativsplits. Wenn er seine Tempoläufe und seine langen Läufe absolviert, läuft er hinten raus immer schneller als zu Anfang. Das sollte ihn in diesem Lauf einen Vorteil verschaffen.

Sven auf der Strecke beim Welterbelauf.
Sven auf der Strecke beim Welterbelauf.

Zu Beginn hat Sven schnell sein Tempo gefunden, welches etwas schneller war, als seine Tempoläufe im Training und um die 4:00 Minuten auf dem Kilometer lagen. Dies hat er eine Zeit lang gehalten. Zur Mitte des Rennens wurde er dann schneller, während er so einige Konkurrenten überholen konnte. Auf den letzten Kilometer hat er dann in einem Schlussspurt auch noch seinen direkten Konkurrenten in seiner Altersklasse eingeholt und konnte sich so den Sieg in seiner Altersklasse sichern.

Sven's Pokal für seinen Sieg in der Altersklasse.
Sven's Pokal für seinen Sieg in der Altersklasse.

Der Regen hat die Temperaturen so angenehm abgekühlt, dass an diesem Tag bestes Laufwetter herrschte. Ohne den Regen hätten wir immer noch schwüle Luft und solche Zeiten wären wohl nicht möglich gewesen. Da zeigt sich, dass der Regen, regelmäßiges und Spaß am Training sich ausgezahlt hat. Für seinen Sieg in der Altersklasse hat Sven einen wunderschönen Pokal bekommen, der einen besonderen Platz bei ihm zu Hause bekommen wird.

Laufstatistik
Distanz:
10 km
Zeit:
39:55 min
Pace:
4:00 min/km
Höhenmeter:
41 m
Platz AK:
1 von 13
Platz gesamt:
6 von 111